Amilcar Cabral - Nationalheld der Kapverden
Der Kämpfer für die Unabhängigkeit wird auch heute noch verehrt
Kapverden: Der 1973 ermordete Kämpfer für die Unabhängigkeit der Kapverden, Amilcar Cabral, ist heute der Nationalheld der Inseln. Sein Todestag, der 20. Januar wird jedes Jahr landesweit als Tag der Nationalhelden (Dia dos Herois Nacionais) begangen, zahlreiche Straßen und Plätze tragen ebenso seinen Namen, wie der Internationale Flughafen von Sal.
Amilcar Cabral wurde 1924 im damals noch portugiesisch besetzten Guinea geboren. Seine Eltern stammten von den Kapverden, wohin sie 1932 wieder zurück zogen. Amilcar Cabral wuchs in politisch unruhigen Zeiten auf. Hungersnöte und Unruhen erschütterten die Inseln. Bereits als Schüler arbeitete er im Radio, verfasste Gedichte und politische Texte, in denen er gegen die portugiesische Unterdrückung protestierte und die afrikanischen Wurzeln der Kapverden und ihrer Einwohner betonte. Während seines Studiums in Lissabon lernte er afrikanische Kommilitonen aus den portugiesischen Kolonien kennen, die sich für die Unabhängigkeit ihrer Länder einsetzten. Nach der Beendigung seiner Ausbildung ging er als Landwirtschaftsingenieur nach Guinea-Bissau, wo er in Konflikt mit der politischen Polizei geriet, weshalb es nach Angola fliehen musste. Dort gründete er die „Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit von Guinea und Kapverde“ (PAIGC), die 1963 den bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus aufnahm. Amilcar Cabral war der bekannteste Vertreter der Bewegung und war international für die Unabhängigkeit Guinea-Bissaus und der Kapverden aktiv. So sprach er etwa vor den Vereinten Nationen. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Bücher. Vielen galt er als der "Che Guevara Afrikas". Die portugiesische Geheimpolitzei und die Armee verübten mehrfach Attentate auf Amilcar Cabral, doch 1973 wurde er von einem Offizier der PAIGC im Rahmen internen Auseinandersetzungen ermordet. Die genauen Hintergründe des Mordes sind bis heute ungeklärt.
Durch seinen frühen Tod konnte Amilcar Cabral die Nelkenrevolution in Portugal und den danach folgenden Rückzug aus den Kolonien nicht mehr erleben. Sein Traum von der Unabhängigkeit Guinea-Bissaus und der Kapverden wurde erst im Jahr nach seinem Tod wahr. Sein Halbbruder Luis Cabral wurde der erste Präsident des unabhängigen Guinea-Bissaus.
Heute ist Amilcar Cabral Nationalheld auf den Kapverden, der noch von vielen Menschen verehrt wird. Ein kleines Museum in Praia, der Hauptstadt der Kapverden dokumentiert seine Bedeutung für die Geschichte der Kapverden.
Unser Reisetipp: Unsere individuelle Kapverden Rundreise nach Praia.
Fidel Castro würdigte Amilcar Cabral auf der "Trikontinentale
Konferenz" 1966 in Havanna als:
..einer der klarsten und brillantesten Führer in Afrika, Genosse
Amílcar Cabral, der uns ein enormes Vertrauen in die Zukunft
und den Erfolg seines Befreiungskampfes einflößte.