Das UNESCO-Weltkulturerbe Cidade Velha
Die ehemalige Hauptstadt der Kapverden hat eine lange Geschichte
Cidade Velha, Kapverden: Die ehemalige Hauptstadt der Kapverden, Cidade Velha (früher Ribeira Grande, seit 2005 offiziell [wieder] Ribeira Grande de Santiago) ist der geschichtsträchtigste Ort der Kapverdischen Inseln. 2009 wurde das historische Zentrum des Ortes deshalb in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Heute ist Cidade Velha ein kleines Fischerdorf.
1462 wurde Cidade Velha als erste Siedlung auf den Kapverden errichtet und war damit auch die erste ständige europäische Ansiedlung in den Tropen. 1466 erhielt der Ort das königliche Monopol auf den Sklavenhandel und gewann danach rasch an Bedeutung. Sklaven aus Guinea-Bissau und aus Sierra Leone wurden von hier aus nach Brasilien und in die Karibik verschifft. Das Tal von Ribeira Grande diente dafür als natürliches Gefängnis. In der Kirche von Cidade Velha wurden die Sklaven getauft, um dadurch höhere Preise erzielen zu können. 1532 wurde der Ort Bischofssitz und 1572 wurden ihr der Titel Stadt (portugiesisch Cidade) verliehen. Vasco da Gama und Christoph Columbus legten auf ihren Entdeckungsreisen im Ort an. 1585 und 1586 überfiel Sir Francis Drake die Stadt zweimal. Aufgrund dieser Piratenüberfälle wurde 1587 mit dem Bau des Forte Real de São Filipe begonnen. 1712 endete die große Bedeutung der Stadt als Versorgungshafen der Portugiesischen Indien-Flotten, sowie der Flotten nach Brasilien und als Zentrum des portugiesischen Sklavenhandels, nachdem der Franzosen Jaques Cassart die Stadt plünderte und zerstörte.
Unser Reisetipp: Während unserer individuellen Kapverden-Rundreise: Die Inseln des Südens Santiago & Fogo haben Sie die Möglichkeit Cidade Velha zu besuchen und die Sehenswürdigkeiten des Ortes, wie den Pelourinho (Pranger) aus dem Jahre 1512, der an die Geschichte des Sklavenmarktes erinnert oder die aus dem Jahre 1495 stammende Kirche Nossa Senhora do Rossario zu besichtigen. Neben der Kirche sind noch Ruinen der Kirche und des Konventes von S. Francisco (ehemaliges Priesterseminar) sowie die Ruinen der Kathedrale zu sehen.