Der Batuko - afrikanische Tradition auf Santiago, Kapverden
Die Musik- und Tanzform ist typisch für die Kapverden-Insel Santiago
Santiago, Kapverden: Die Kapverdischen Inseln sind bekannt als Inseln der Musik. Aus unterschiedlichen kulturellen Einflüssen aus Afrika, Europa und Brasilien hat jede Insel ihren ganz eigenen Sound entwickelt. Santiago, die afrikanischste Insel der Kapverden, hat dabei auch die musikalische Ausdrucksform mit der größten Ähnlichkeit mit der traditionellen Musik des afrikanischen Festlandes, entwickelt: den Batuko.
Bei dieser Musik- und Tanzveranstaltung, die zu traditionellen Festen, aber auch zu Hochzeiten, Taufen, Junggessellenabschieden etc. aufgeführt wird, sitzen einige Frauen in einem Kreis und schlagen den Rhythmus auf zwischen die Schenkeln gepresste Trommeln aus prall gefüllten Plastik- oder Stoffsäcken. Dazu singen sie im Wechsel mit einer Solosängerin, ähnlich des für Afrika so typischen Zuruf-Antwort-Sprechgesanges. Bei der Wiederholung des Chorgesangs durch die Solistin wird das Schlagen lauter und schneller. In der Mitte des Kreises tanzt eine Frau, die sich ein Tuch um die Taille gebunden hat. Am Ende des Liedes sucht sich die Tänzerin ihre Nachfolgerin aus, indem sie ihr das Tuch umlegt.
Über den Batuko liegt noch vieles im Dunkeln und es gibt sehr unterschiedliche zum Teil auch gegenteilige Berichte. Ein Grund dafür liegt sicherlich in der Tatsache begründet, dass der Batuko während der Kolonialzeit verboten war und nur im Geheimen praktiziert wurde. Ähnlich wie bei der Gemeinschaft der Rabelados erwies sich auch hier die Insel Santiago auf den Kapverden als die widerständigste.
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