Mysteriöse Felsinschriften auf Santo Antao
Landeten chinesische Entdecker auf den Kapverden?
Santo Antao, Kapverden: Im Tal Ribeira do Penedo, auf der Kapverden-Insel Santo Antao liegt ein Felsbrocken mit geheimnisvollen Inschriften, die zu abenteuerlichen Spekulationen einladen. Die eingeritzten Zeichen wurden bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht, so dass es zahlreiche Interpretationen über deren Herkunft gibt. Eindeutig sind nur ein Kreuz mit portugiesischer Beschriftung, die den Tod eines Seemannes beschreiben, in der Mitte des Felsens. Die anderen Schriftzeichen sind jedoch nicht in lateinischen Lettern verfasst und damit geheimnisvoller.
Über die Herkunft der Schriftzeichen gibt es sehr unterschiedliche Vermutungen. Während die einen sie einfach als Hinterlassenschaft der ersten europäischen Besucher interpretieren, sehen andere darin einen Beleg für eine vor-europäische Entdeckung der Kapverden durch Menschen aus Westafrika. Weltweite Bekanntheit erlangte der Stein aber erst durch die spektakuläre Theorie des englischen U-Boot-Kapitäns Gavin Menzies. Dieser behauptet die Schriftzeichen auf dem Felsen wären in der indischen Sprache Malayalam gehalten und stammten von Mitreisenden des chinesischen Generals Zheng He. Dieser hätte im Jahr 1421 mit einhundert Schiffen bereits die Welt umsegelt und wäre dabei auch auf Santo Antao gelandet. Somit hätte Zheng He die Kapverden fast 40 Jahren vor den portugiesischen Seefahrern entdeckt. Von Fachhistorikern werden die Thesen Menzies, die dieser 2002 in seinem Buch "1421. Als China die Welt entdeckte" ausbreitet, jedoch als pseudohistorische Spekulation verworfen. Und somit bleibt der Ursprung der Inschriften auf Santo Antao weiterhin im Dunkeln.