Very british - Madeira und das Vereinigte Königreich
Eine enge Beziehung verbindet Madeira mit Großbritannien
Madeira: Vieles auf Madeira erscheint very british. Die Gründe dafür liegen in der gemeinsamen Geschichte, die Madeira und Großbritannien immer wieder zusammengeführt hat. Beinahe wäre die portugiesische Atlantik-Insel sogar britisch geworden. Noch heute ist der Einfluss spürbar, von den englischen Urlaubern bis zum Nachmittagstee in vielen Hotels.
Der Legende nach war es sogar ein Engländer, der Madeira entdeckt haben soll. 1346 soll der englische Abenteurer Robert Machin mit seiner Geliebten Anne d'Arfet aus England geflohen sein, da ihre Liebe nicht standesgemäß war. Das Ziel ihrer Flucht, Frankreich, erreichten sie aufgrund eines heftigen Sturms nicht und landeten stattdessen auf Madeira, wo heute noch der Name der Ortschaft Machico an den englischen Abenteurer erinnern soll.
Aber auch die historisch belegten Beziehungen zwischen England und Madeira reichen weit zurück, doch waren die ersten Begegnungen für Madeira nicht gerade sehr angenehm, denn englische Piraten überfielen die Insel und auch die Nachbarinsel Porto Santo. Nachdem Portugal die spanische Herrschaft abschütteln konnte, wandte sich das Land an Englang um sich und seine Kolonien zu schützen. Es wurden zahlreiche Freundschafts- und Handelsverträge geschlossen, so sah etwa der Vertrag von 1642 vor, dass englische Händler in den portugiesischen Kolonien die gleichen Vorteile und Freiheit genießen sollten wie die portugiesischen.
1660 heiratete König Charles II. von England Prinzessin Catherine von Bragança, als Mitgift war ursprünglich die Insel Madeira vorgesehen. Doch die englische Krone zog Tanger, Bombay und Ceylon vor. Durch den Ehevertrag wurde die ausschließliche Lieferung von Madeira-Wein nach Amerika durch englische Schiffe besiegelt. Daraufhin siedelten bekannte englische Handelsfamilien auf Madeira an, etwa die Blandys oder die Leacocks. Noch heute sind diese ursprünglich englischen Familien im wirtschaftlichen Leben der Insel stark präsent. Sie besitzen Hotels, Weingüter und auch die wichtigste Zeitung der Insel, Diário das Notícias, gehört etwa der Blandy-Familie. Auch unter den Urlaubern, die Madeira besuchen, stellen die Briten die Mehrzahl. Kein Wunder also, dass sich auf der Insel viele englische Traditionen erhalten haben, etwa der Nachmittagstee von 15.00 bis 17.30 Uhr in Belmond Reid´s Hotel in Funchal, wo bereits die britischen Premierminister Sir Winston Churchill und Margaret Thatcher ihren Tee einnahmen. Natürlich gilt ein hoteleigener Dresscode.
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