Ferdinand Magellan - der erste Weltumsegler
Von Sabrosa um die ganze Welt
Ferdinand Magellan wurde 1480 im portugiesischen Sabrosa als Sohn einer verarmten Adelsfamilie geboren. In der Kleinstadt, die etwa 80 km von Braga und auch etwa 80 km von Porto entfernt liegt, konnte sich natürlich niemand vorstellen, dass Magellan zum Kapitän der ersten Weltumseglung werden sollte.
Ein Beitrag von Joao de Espinosa |
Nach dem frühen Tod seiner Eltern ging Ferdinand Magellan an den Hof des portugiesischen Königs nach Lissabon, wo er eine umfassende Ausbildung genoss. Nachdem er einige Jahre als Seemann im Dienste des Königshauses stand, fiel er dort in Ungnade und bot seine Dienste dem spanischen König Karl I. an. Mit diesem schloss er einen Vertrag um eine Passage durch Südamerika zu den Gewürzinseln zu finden. Der spanische König stellte ihm dafür fünf Schiffe und mehr als 200 Mann Besatzung zur Verfügung. Am 20. September 1519 begann die Reise in Sanlucar de Barrameda, die erst zwei Jahre, elf Monate und zwei Wochen später endete. Nur 18 Seeleute kehrten nach der ersten Weltumseglung der Geschichte nach Spanien zurück. Auch Ferdinand Magellan starb während eines Gefechtes auf den Phillippinen.
Die Reiseroute der von Ferdinand Magellan kommandierten Flotte führte von Sanlucar de Barrameda an der Mündung des Flusses Guadalquivir nach Madeira und den Kanarischen Inseln die afrikanische Westküste entlang und dann quer über den Atlantik. Zwei Monate später erreichten sie die brasilianische Küste. Dort suchten Magellan und seine Besatzung fast ein Jahr lang einen Weg um Südamerika herum. In dieser langen und zermürbenden Zeit kam es unter der Mannschaft zu Meutereien und Desertationen. Magellan reagierte mit rücksichtsloser Härte und ließ die Anführer exekutieren. Ende Oktober 1520 war es dann soweit, dass die Seefahrer eine Meeresstraße entdeckten und nach 27 Tagen Fahrt durchquerten sie diese und erreichten ein ruhig daliegendes Ozean, dass Magellan „Mar Pacífico“ – das friedliche Meer nennt.
Doch die weitere Fahrt wird alles andere als friedlich. Die Expedition segelte an den zahlreichen Inseln des Südpazifiks vorbei ohne diese zu entdecken und so gingen alsbald die Vorräte zur Neige. In ihrer Not war die Mannschaft gezwungen gekochtes Leder und Sägespäne zu essen. Viele Mitglieder von Magellans Besatzung starben in dieser Zeit an Skorbut. Erst nach fast hundert Tagen erreichten sie das erste Mal wieder Land. Einige weitere Tage später landete Magellan mit seiner Bestzung auf den Philippinen. Dort starben Ferdinand Magellan und zahlreiche seiner Männer bei Kämpfen mit den Einwohnern. Der Rest der Besatzung erreichte im November 1521 die Molluken, das Ziel ihrer Reise. Dort tauschten sie Gewürze und beschlossen, die verbliebenen zwei Schiffe aufzuteilen und auf getrennten Wegen die Heimreise anzutreten. Die "Trinidad" wurde allerdings kurz danach von den Portugiesen gekapert und so erreichte mit der "Victoria" nur ein Schiff am 6. September 1522 den Heimathafen in Sanlucar de Barrameda. Nur 18 Mann haben die erste Weltumseglung in der Geschichte überlebt.
Für die spanische Krone war die Expedition ein Erfolg, so waren die mitgebrachten Gewürze so wertvoll, dass der Verlust von drei Schiffen aufgewogen wurde. Aber vor allem konnte durch die neuen Schifffahrtswege das portugiesische Handelsmonopol gebrochen werden. Spanien stieg so zur mächtigsten Macht in der Welt auf und verdrängt die Portugiesen.
500 Jahre nach der ersten Weltumseglung feierten Spanien und Portugal gemeinsam das Jubiläum. Für Ignacio Horcada Rubio, der für die spanische Seite Verantwortliche der Feierlichkeiten war die Weltumseglung wichtiger als die Mondlandung. Sie habe alles verändert.
Denn mit der ersten Weltumseglung war die Kugelgestalt der Erde endgültig bewiesen und auch die Theorie Kolumbus´ vom westlichen Seeweg nach Indien mit der Entdeckung der Passage um Südamerika belegt. Die Meerenge, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet heisst zu Ehren des Entdeckers Magellanstrasse. Auch zwei irreguläre Zwerggalaxien in nächster Nachbarschaft zur Milchstraße, die im Reisebericht der Weltumrundung erwähnt werden, sind nach dem portugiesischen Seefahrer als Magellansche Wolken bekannt. Und zu seinen Ehren wurden auch eine amerikanische Raumsonde und zwei Mond- und ein Marskrater nach ihm benannt.
Ferdinand Magellan gehört auch zu den 33 Personen, die bei keiner Lissabon Reise unerwähnt bleiben werden. Denn er ist auf dem Entdeckerdenkmal (Padrao dos Descobrimentos) im Lissaboner Stadtteil Belem dargestellt. Auf dem Boden vor dem Eingang befindet sich ein Mosaik, in dessen Zentrum eine Weltkarte die Routen der portugiesischen Entdecker im 15. und 16. Jahrhundert zeigt. Wenn Sie selber einmal auf dieser überlebensgroßen Karte die Reisewege Magellans nachverfolgen wollen, empfehlen wir Ihnen unsere 5-tägige Lissabon Städtereise mit den Highlights der portugiesischen Hauptstadt.