Reisekrankheit - und was dagegen hilft
Was ist Reisekrankheit?
Ob beim Flug zur Anreise in Ihr Urlaubsgebiet oder bei einer Tagestour – Reisekrankheit (Kinetose) kann schnell mal auftreten. Die einen sind davor weitgehend gefeit, andere empfindlicher. Für einen entspannten und unbeschwerten Urlaub haben wir hier für Sie gute Tipps zur Vorbeugung und Linderung.
Reisekrankheit ist eine Folge von Störungen des Gleichgewichtssinnes und kann ausgelöst werden durch Autofahren in gebirgigen Gegenden, durch Seegang bei einer Schiffsreise oder Bootstour oder bei Turbulenzen während des Fluges. Viele Menschen haben die Reisekrankheit schon einmal zu spüren bekommen – mit Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Atemnot oder Übelkeit, manchmal alles auf einmal. Besser Sie sind vorbereitet darauf als sich durch Reisekrankheit überraschen zu lassen – und beugen vor. So können Sie unbeschwert reisen - ob nach Portugal oder auf die Azoren!
Was passiert im Körper bei Reisekrankheit?
Ursache ist die Bewegung, die uns bei der Reisekrankheit zu schaffen macht. Die Belastungen für unseren Körper sind zwar ungefährlich, aber auch unangenehm und können einem schon mal den Tag verderben. Wenn der Reisebus zu sehr auf kurvigen Bergstrecken schaukelt oder das Auto bergauf oder bergab fährt, wenn auf See Wellengang herrscht oder wir beim Flug Turbulenzen erleben – immer dann kann die Bewegung unser Gleichgewichtsorgan durcheinander bringen. Davon müssen wir nicht betroffen sein – viele bleiben verschont – aber wer die Reisekrankheit schon einmal erlebt hat, möchte ihr vorbeugend entgegenwirken.
Reisekrankheit kann auftreten als Seekrankheit – auf Schiffen und Booten, als Landkrankheit – sobald man nach einer Seereise an Land geht und wieder festen Boden unter den Füßen hat, als Flugkrankheit, und bei Astronauten in der Schwerelosigkeit als Raumkrankheit. Letzteres betrifft wohl die wenigsten von uns :-) Es gibt aber auch Menschen, die bei einem Ritt auf dem Kamel „seekrank“ werden. Charakteristisch ist also immer der Auslöser: die Art der Bewegung.
Tipps zur Vorbeugung von Reisekrankheit im Bus und im Auto
Mit unseren Tipps sind Sie sicher gut vorbereitet und einer Fahrt in die Berge von Madeira steht nichts mehr im Wege. Genießen Sie die tollen Aussichten über die Insel und aufs Meer!
Vorbeugung von Reisekrankheit
- Kauen Sie einen Kaugummi, Äpfel oder Möhren – die Kaubewegung beruhigt den Magen.
- Vermeiden Sie alkoholische Getränke und Zigaretten, am besten auch am Abend vor einer langen Auto- oder Busfahrt.
- Ingwer ist gut für den Magen und hilft gegen Schweißausbrüche
- Für Kinder ist Ablenkung sehr gut: lassen Sie sie während der Autofahrt Musik oder ein Hörspiel hören. Das lenkt von Reiseübelkeit ab.
- Vermeiden Sie von Anfang an während der Fahrt zu lesen oder sich mit dem Handy zu beschäftigen.
- Machen Sie ausreichend oft Pausen und sorgen Sie für frische Luft im Fahrzeug.
- Auch bei Auto- und Busfahrten hilft es, vor der Reise eine leichte Mahlzeit zu essen. Obst und belegte Brote sind dazu bestens geeignet, der Reiseübelkeit vorzubeugen.
- Verzichten Sie auf zu viel Koffein, eine Tasse Kaffee reicht. Das hilft dem Magen und dem Kreislauf.
- Die Sitzposition macht viel aus:
Wenn Sie bei Autofahrten leicht reisekrank werden sitzen Sie am besten vorne.
Bei Bus- oder Bahnreisen wählen Sie am Besten einen Platz in Fahrtrichtung und lieber einen Fensterplatz als einen Gangplatz. Im Reisebus sitzt man vorne günstig in der ersten Sitzreihe mit Blick auf die Straße um der Reisekrankheit vorzubeugen. Auch die Mitte des Busses ist gut, weil die Bewegungen dort am wenigsten wahrzunehmen sind.
Sollten Sie bei Flugreisen mit Reisekrankheit reagieren versuchen Sie einen Sitzplatz auf Höhe der Tragflächen zu bekommen und sitzen Sie am Gang. Dann können Sie einfach auch mal aufstehen und einige Schritte gehen – das hilft.
- Wenn Sie vorbeugend Medikamente einnehmen möchten lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Am wirkungsvollsten sind Medikamente gegen Reisekrankheit wenn sie mindestens eine halbe Stunde bis Stunde vor Antritt der Reise eingenommen oder angewendet werden werden.
Bei Anzeichen von Reisekrankheit - das hilft und lindert die Symptome
Am Besten helfen Sie sich schon bei den ersten Anzeichen einer Reisekrankheit, die sich mit Kopfschmerzen oder verstärktem Speichelfluss bemerkbar machen können. Bringen Sie optische und Gleichgewichtswahrnehmungen wieder in Einklang und richten Sie Ihren Blick aus dem Fahrzeug in die Ferne – auf den Horizont oder die Straße. Als Unterstützung der Augen gibt es inzwischen sogar Brillen mit einem beweglichen Balken der als künstlicher Horizont für die Augen wirken soll.
Wenn Sie die Möglichkeit haben legen Sie sich hin, wenn Sie sich schlecht fühlen. Am besten liegen Sie flach auf dem Rücken, schließen die Augen und achten auf eine tiefe und ruhige Atmung. Wenn Sie zu Reisekrankheit neigen ist es hilfreich während der Flug- oder Bahnreise oder im Bus zu schlafen. Der Gleichgewichtssinn ist dann weniger aktiv und außerdem fallen die visuellen Eindrücke weg.
Ingwer: Als gute Alternative zu Medikamenten können Sie gegen Reisekrankheit und Reiseübelkeit die Heilwirkung des Ingwer nutzen – am Besten schon am Vortag der Reise und auch unterwegs. Es hat sich bewährt Ingwerwasser (ohne Zucker) mitnehmen und schluckweise zu trinken oder auch kleine Scheiben rohen Ingwer zu essen. Ingwer gibt es auch als Pulver oder in Tablettenform.
Was ist Seekrankheit und was hilft dagegen?
Während einer Fahrt mit dem Schiff oder mit dem Boot wird vielen Menschen schwindelig oder sie entwickeln Übelkeit und Kopfschmerzen. Das heißt, sie werden seekrank. Die Sinneseindrücke sind „Schuld“ - die Wahrnehmungen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr (Drehbewegungen und horizontale und vertikale Beschleunigung) geraten in Konflikt mit den Wahrnehmungen der Augen. Wir sehen um uns zu orientieren. Genau dies ist der Widerspruch: wir sehen die Planken des Bootes oder sehen die geraden und stabilen Wände in den Räumen eines Schiffes, nehmen aber über das Gleichgewichtsorgan die ständigen Bewegungen des Seegangs wahr. In der Folge bekommt unser Gehirn sich widersprechende Informationen mit denen es nicht gut umgehen kann. Manch einer wird davon müde, andere bekommen Kopfschmerzen und wenn man sich länger auf hoher See bei starkem Wellengang aufhält dann kann es zu Schwindelgefühlen, Übelkeit und Erbrechen kommen.
Selbst die größten Seefahrer mussten darunter schon leiden. Wer länger auf See ist wird erleben, dass sich die Beschwerden von selbst legen wenn sich der Körper an die Bewegungen des Schiffes gewöhnt hat.
Zur Vorbeugung gegen Seekrankheit haben wir folgende Tipps für Sie zusammengetragen:
1. Gehen Sie bei Unwohlsein an Deck gehen und richten den Blick auf den Horizont, optische Wahrnehmungen und die gefühlten Schwankungen werden dadurch ganz gut wieder in Einklang gebracht.
2. Sie legen sich hin und schließen die Augen – wenn es möglich ist. Das geht natürlich bei einem Whale-Watching Bootsausflug weniger.
3. Eine leichte Mahlzeit vor der Bootstour beugt der Seekrankheit vor. Es hilft auch während der Tour eine Kleinigkeit zu essen. Frische Lebensmittel sind dafür besser geeignet als konservierte (dazu zählen auch Salami, Schinken und Hartkäse, die man meiden sollte). Ein Müsliriegel, etwas Obst, eine Möhre oder ein leichtes Sandwich sind gut geeignet.
4. Medikamente gegen Seekrankheit: Pflaster, Tabletten oder andere – abhängig von der individuellen Veranlagung, kann man vor oder während der Bootstour oder Schiffsreise einnehmen. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Unproblematisch sind Reisen mit großen Schiffen. Sie haben meist Stabilisatoren und bewegen sich auch bei stärkerem Wellengang kaum.
Erfahrungsgemäß erholt man sich schnell wieder von der Seekrankheit, sobald man festen Boden unter den Füßen hat.
Reisetipp für Sie:
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Reisekrankheit bei Kindern
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder unter zwei Jahren selten für Reisekrankheit anfällig sind. Danach steigt die Empfindlichkeit an und einer Statistik zufolge erreicht die Neigung zu Reisekrankheit im Alter von 12 Jahren ein Maximum und nimmt dann wieder ab.
Viele Kinder sind von Reisekrankheit gar nicht betroffen.
Tipps gegen Reisekrankheit bei Kindern: während der Fahrt nicht lesen, lieber ein Hörspiel oder Musik hören, im Auto oder Bus vorne sitzen und vor der Reise eine leichte Mahlzeit essen. In Absprache mit dem Kinderarzt kann man Kindern auch vorbeugend mit einem Medikament helfen, es gibt dafür spezielle Kaugummis oder homöopathische Mittel. Sollte bei Kindern Reisekrankheit oder Übelkeit manchmal ganz plötzlich auftreten ist es gut, eine Plastiktüte, Feuchttücher und Wechselkleidung parat zu haben.
Lassen Sie Ihr Kind vor der Reise seine Lieblings-Hörbücher einpacken und denken Sie an Kopfhörer. Eine schöne Geschichte oder die Lieblingsmusik machen Freude und lenken die Aufmerksamkeit.
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